Existenzanalytische Lebens- und Sozialberatung, Begleitung und Logotherapie ist eine von der Wirtschaftskammer zertifizierte Ausbildung im Umfang von 180 ECTS (6 Semester). Die Ausbildung wird in Kooperation mit der Bertha von Suttner Privatuniversität angeboten und schließt mit dem Bachelor Professional (BPr) Psychosoziale Beratung ab. Absolvent:innen sind nach Erhalt des Gewerbescheins zur Anwendung existenzanalytischer Lebens- und Sozialberatung unter Berücksichtigung der ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen berechtigt.
Die Ausübung der Lebens- Sozialberatung ist die umfassende, bewusste und geplante Unterstützung von Menschen in herausfordernden oder belastenden Lebenssituationen. Die existenzanalytische Beratung dient dazu, Klienten und Klientinnen zu helfen ihr persönliches Potential zu entfalten und eine befriedigende Handlungs- und Lösungskompetenz zu entwickeln.
Die Vorgehensweise der existenzanalytischen Beratung ist erlebensorientiert, nicht interpretierend; es geht ihr mehr um ein Verstehen als um ein Erklären. Ihren Ausgangspunkt hat die Existenzanalyse in der Logotherapie Viktor E. Frankls genommen. Sie hat in ihrer heutigen Form eine Neubegründung mit den Konzepten des Prozess- und Strukturmodells von Alfried Längle sowie weiterer Entwicklungen gefunden.
Existenzanalytische Beratung und Begleitung eignet sich für die Arbeit mit Einzelpersonen, Paaren und Gruppen. Sie lernen im Lehrgang unterschiedliche Settings kennen und erfahren, wie Sie sich methodisch auf die Erfordernisse der KlientInnen und Anfragen einstellen und geeignete Methoden zur Hilfestellung anwenden können. Die Inhalte werden theoretisch und praktisch vermittelt, in der Selbsterfahrung vertieft und in gezielten Übungen erprobt.
Um die Möglichkeit zu schaffen den Lehrgang, ergänzt durch das Verfassen einer Bachelorarbeit, mit dem akademischen Abschluss „Bachelor“ zu absolvieren wird in Kooperation mit der Bertha von Suttner Privatuniversität der NEUE KURS Existenzanalytische Lebens- und Sozialberatung - "Neues Curriculum" ab Oktober 2025 unter der Lehrgangsleitung von Frau Mag.a Susanne Pointner angeboten. Ausbildungskosten und nähere Informationen folgen in Kürze.
Anmeldung und nähere Informationen unter: lsb-ausbildungsleitung@existenzanalyse.at
Formale Kriterien: Erfolgreiche Absolvierung von
- mindestens zwei Aufnahmegesprächen und
- einem mindestens zweitägigen Aufnahmeseminar.
Inhaltliche Kriterien:
- begründetes und nachvollziehbares Interesse für die existenzanalytische Beratungstätigkeit
- Fragestellungen des täglichen Lebens und Probleme erkennen sowie entsprechende Lösungsmöglichkeiten finden und umsetzen können
- Gespür für die Gesprächspartner:innen
- selbstkritische Distanz zu eigenen Überzeugungen und Werten
- die Persönlichkeit sollte so weit entwickelt sein, dass mit belastenden, kritischen oder leidvollen Situationen angemessen, d.h. die eigene Emotionalität wahrnehmend und ihr standhaltend umgegangen wird.
- Fähigkeit und Bereitschaft, sich dem Leben gestalterisch zu stellen
- Am Ende eines erfolgreichen Aufnahmeverfahrens erhalten die Kanditat:innen eine schriftliche Aufnahmeerklärung der GLE.
Die Mindestdauer der Ausbildung beträgt 3 Jahre (sechs Semester) mit je 3-4 Ausbildungstagen pro Monat (in der Regel Donnerstag bis Samstag).
Im ersten Ausbildungsabschnitt (ein Jahr) geht es um die Frage nach dem Wesen des Menschen und der spezifisch menschlichen Fähigkeiten; um die Motivation und die möglichen Ziele für ein gelingendes Leben und um die Auswirkungen und Symptome existentiellen Versagens. Die Inhalte werden in Selbsterfahrungsprozessen erarbeitet, wodurch die theoretischen Inhalte eine Anbindung an das eigene Leben und das eigene Berufsfeld erhalten.
Im zweiten Abschnitt (zwei Jahre, ein Jahr überlappend mit Abschnitt 1) geht es um Einbettung der Beratung ins psychosoziale Feld sowie um die praktische Umsetzung der theoretischen Inhalte. Dabei kommt vor allem der Analyse der Thematik, die Klient:innen vorbringen sowie der Einübung beraterischer Methoden in unterschiedlichen Settings besondere Aufmerksamkeit zu. Die Supervision dient der Anwendung der erarbeiteten Kenntnisse sowie der Vertiefung des existentiellen Umgangs mit sich selbst, mit dem Gegenüber und der jeweiligen Situation. Die Arbeit mit Klient:innen ist ab dem 3.Semester möglich.
Im Verlauf der drei Jahre werden außerdem wichtige Grundlagen angrenzender Fachgebiete, wie Psychologie, Psychotherapie, Soziologie, Medizin, Recht, Wirtschaft und andere beratungsrelevante Fachgebiete, sowie wissenschaftliche Grundkenntnisse vermittelt. Weiters ist ein Modulbündel zur Vertiefung zu wählen.
Ausbildungsmethoden
Das Erlernen der beraterischen Kompetenz findet durch Großgruppengespräche, Kleingruppengespräche, Übungen, Rollenspiele, Beratervignetten, Lektüre der Fachliteratur und ihre Diskussion, Supervision der praktischen Tätigkeit und Falldarstellungen statt. (Wie beim FSP) statt. Die Zeit der Ausbildung wird von Gruppen- und Einzelselbsterfahrung begleitet, durch die die theoretischen Inhalte vertieft werden sollen.
Vorraussetzungen für den Abschluss:
- Abschluss der Gruppenselbsterfahrung und der Einzelselbsterfahrung (Persönlichkeitsentwicklung)
- Erfolgreicher Abschluss aller Module
- Abschluss der Pflichtpraxis; dabei mindestens fünf protokollierte Beratungssituationen (zwei Beratungsgespräche, eine Krisenintervention, zwei längerfristige Beratungen aus den jeweiligen beruflichen Arbeitsgebieten, mehrfach supervidiert (Praxiskompetenz)
- Erfolgreiche Abschlussarbeit
- Erfolgreiche Abschlussprüfung
Ausbildungskosten folgen in Kürze!